MAA Grillfest vom 25.06.2016

Selbst in unseren Breitengraden ist es zwischenzeitlich ein Lotteriespiel einen Termin zu erwischen, bei dem der Wettergott ein Einsehen hat. An diesem Samstag hat jedoch alles rund herum gepasst. So schien es jedenfalls. Unsere Hartgesottenen waren bereits am Vortag mit Wohnmobil und Wohnwagen in Seestall eingetroffen und hatten mit den Aufbauarbeiten begonnen. Folglich konnten wir uns gemächlich und voller Zuversicht am Samstagnachmittag bei strahlendem Sonnenschein auf den Weg machen. Ich hatte noch unsere Eva, mit inzwischen 81 Jahren unser ältestes Mitglied, an Bord. Als wir um ca. 3 Uhr ankamen, war alles bestens vorbereitet. Der Pavillon war aufgebaut, die Getränke waren kalt gestellt, der Kaffee war vorbereitet und der Kuchen wartete auf den Verzehr. Um 4 Uhr zählten wir bereits 16 Personen und im Nachhinein musste man feststellen, dass es vielleicht ganz gut war, dass nicht alle, die ihr Kommen kundgetan hatten, auch tatsächlich gekommen sind. Denn kurz nach 4 Uhr zog eine schwarze Wolkenwand in unsere Richtung, begleitet von heftigem Wind, der wiederum dafür sorgte, dass unser Lagerfeuer munter vor sich hin brutzelte. Und dann, plötzlich, wie auf Kommando, öffneten sich am Himmel sämtliche Schleusen. 8 Mann und oder Frau waren jetzt damit beschäftigt unser Pavillondach am Abfliegen zu hindern. Diese Tätigkeit wurde zusätzlich noch dadurch gewürzt, dass bei nach oben gestreckten Armen der Regenguss ungehindert die Arme entlang innen unter dem Hemd oder T-Shirt hindurch laufen konnte, bis schließlich die gesamte Kleidung durchnässt war, incl. Socken und Schuhe. So ähnlich muss sich wohl ein Auto in der Waschanlage fühlen war mein Gedanke. Während dessen war unser Werner, der Gusseiserne, damit beschäftigt, mit Hering und Hammer das von uns festgehaltene Pavillondach zu sichern und zu verzurren. Nun konnten die 8 Flugverhinderer wieder loslassen und es suchten alle Schutz in unserer Gartenhütte. Flächenmäßig waren ausreichend Stehplätze verfügbar. Und es wurde in der Hütte auch schlagartig wieder wärmer, da alle, die drin waren vor Nässe trieften und dampften. Ein Erlebnisnachmittag der besonderen Art also. Unser Lagerfeuer gab inzwischen keinen Zischerer mehr von sich. Im Beisein einer Feuerwehr wäre es sicherlich nicht schneller gelöscht gewesen. Um etwa diese Zeit traf unser Michael mit Gemahlin in seinem Ford Mustang ein. Und siehe da, der Wind flaute ab und der Regen ließ spürbar nach, bis er weitere 20 Minuten später schließlich ganz aufhörte. Alle hatten, ohne bisher einen einzigen Bissen Grillfleisch zu sich genommen zu haben, dennoch in den zurückliegenden 90 Minuten mindestens 2 Kilo an Gewicht zugelegt, hervorgerufen durch die total durchnässte Kleidung, die jeder nach wie vor am Leib trug. Nun war der Wendepunkt gekommen, nach dem Motto „auf zu neuen Ufern“. Es wurden die Tische und Bänke trocken gerieben, ein ziemlich lustiges Unterfangen mit nahezu ausschließlich durchnässten Putzlappen. Wobei es letztendlich gar nicht so tragisch war, sich mit einer nassen Hose auf eine nicht trockene Bank zu setzen. Nur beim Hin- und Herrutschen machte sich ein gewisser Reibungswiderstand bemerkbar. Der Christoph entwickelte nun die ersten Versuche, das Lagerfeuer wieder zum Brutzeln zu bringen. Gunter half mit Brandbeschleuniger in Form von Benzin etliche Male nach. Und siehe da, irgendwann begann es wieder zu glimmen und lodern. Trockenes Holz wurde nachgelegt und als das Feuer dann nahezu einen Meter hoch loderte, konnte man daran gehen, sich in dessen Nähe aufzuhalten, um durch die sich ausbreitende Hitze die Kleider trocknen zu lassen. Während dessen machten sich Gertrud, Brigitte und Franz daran den Grill in Betrieb zu nehmen und das erste Fleisch aufzulegen. Dadurch waren wir dem eigentlichen Grund unseres heutigen Hierseins ein gutes Stück näher gekommen.

Letztendlich hatten wir unser Ziel trotz aller Widrigkeiten erreicht: Die MAA veranstaltete ein feucht, durchweg wörtlich zu nehmendes, fröhliches Grillfest. Wer dabei war, hat was erlebt, wer nicht, der hat was versäumt.